Köln, 24. Mai 2021 Man wird es sagen müssen und dürfen: dieses Pfingstwochenende ist die erste große Weiche auf dem Weg zum Derby. Die zwei wichtigsten Rennen auf der Strecke führen über Köln auf 1.600 Meter (heute) später dann schon als Steherprüfung ausgelegt über 2.200 Meter.
Auch wenn in den jüngeren Jahren es sich doch einige Mal gezeigt hat, dass das heute anstehende Mehl-Mühlensrennen (Gruppe II) nicht unbedingt der Ausweis für den Derby ist, aber immerhin ist es der Beweis für Klasse – es haben auch mehr Derbysieger das Röttgener Rennen gewonnen als die Union. Dennoch… es sind nur drei Pferde genannt die bei mir blaue, fette Schrift (=Derby-Nennung) tragen. Dazu später.
Ein Parfource-Ritt über den Renntag folgt: Neben dem angesprochenen Gruppe-Rennen sind noch zwei andere Rennen es 12 Rennen-Tages dem Derbyjahrgang vorbehalten. Die anderen 9 Rennen sind sieben mal für den D-Jahrgang offen, in den Ausgleichen nehmen jeweils nur in drei Rennen jeweils ein 3j die Chance wahr, im zweiten Grupperennen (Silberne Peitscche übe 1.300 Meter) dann 4 Pferde bei 9 Startern.
Dazu bietet der Renntag zwei Rennen mit einer Garantieauszahlung von 10.000€ in der Dreierwette an (was in Köln eigentlich eher heiße Luft ist, denn dies wird in den beiden Grupperennen angeboten und würde auch ohne die Überschrift die auszahlbare Summe von 10.000 € erreichen (Umsatz von 15.385,46€ nötig). Dazu kommen zwei Rennen mit der Viererwette die jeweils mit einer Garantieauszahlung verknüpft sind; es sind 15.000€ im 4. Rennen und 10.000€ im 10 Rennen angeboten.
Ich biete meinen Internetlesern die Rennkarten für die drei Rennen an, welche dem Derby-Jahrgang vorbehalten sind. Im 1. Rennen ist das eher auf dem Niveau der KAT E oder darunter, auch denn die Ausschreibung KAT D ansagt. Diese Klasse kann man allenfalls den drei Debütanten zutrauen, die anderen brauchen gewaltige Steigerung gegenüber bisherigen Auftritten in Deutschland.
Da Niveau im 2. Rennen ist nur minimal höher, wobei die beiden für die DIANA noch genannten Arriba #2 und Pearl of Summer #5 nicht einmal zum Favoritenkreis zählen dürften. Auch hier gilt die vermeintliche Klasse KAT D im Titel werden neben den Debütanten wohl nur Alira und Daisy Hill nach Vorleistungen erreichen.
Das Mehl-Mühlens Rennen wird als 6. Rennen gelaufen und bleibt auf jeden Fall im Lande. Der französisch gezogene Best Lightning (#1) läuft zum ersten Mal in Deutschland. Nach zwei Strasbourger Sieger war es in Chantilly noch einmal ein zweiter Platz im Listenrennen. In diesem Jahr war in Longchamp die Stunde der Wahrheit mit dem 6. Platz von 8 gekommen. Allerdings ist das Niveau in Frankreich schon sehr hoch – auch in der Breite. Insofern ist das Pferd hier nicht abzuschreiben. Best of Lips (#2) hat Dy-Nennung und knüpfte in bester Gesellschaft an den Gruppe III Sieg aus dem letzten Jahr an, auch wenn zwischen den Sieger ein blasses Rennen in St-Cloud 2020 (aber in Gruppe I) lag. Kings of Leon (#3) hat den einzigen Sieg im französichen Angers geholt, was in St.Cloud nicht bestätigt wurde. Die Platzierung in Krefelds Gruppe III Rennen untermauert dann meine Meinung zur breiten Spitzengruppe in Frankreich, in Krefeld war das Können ausreichend. Der nächste Derby-Kandidate Mythico (#4) lief nach zwei Platzierungen in Frankreich im Vorjahr nur noch in Gruppe-Rennen, lag in Krefeld zwischen Best of Lips und Kings of Leon… war vorher aber in Longchamp nur Vorletzter. Sagamore (#5) war beim Debüt 2020 siegreich und im Auktionsrennen noch einmal im Geld. In Krefeld nicht wirklich im Rennen. Sampras – der 3. Dy-genannte – tritt nach seinem Sieg im September 2020 erst zum zweiten Lebensstart an. Ouih… was war denn da los? Vielleicht darf man ihn nicht ganz vergessen, denn immerhin hat man weiter Nenngelder nach Hamburg geschickt. Surin Beach (#7) hat die gesamte Szene überrascht, als er in Krefeld sang- und klanglos war nachdem der doch seinen tollen 2. Platz beim Lebensdebüt zweimal – zuletzt als Sieger eines Auktionsrennens – bestätigen konnte. Der Ritt des Stalljockeys könnte ein Hinweis sein. Der zur Karriere als Doppelsieger aufgetretene Timotheus (#8) lief nachdem nur in Gruppe- und Listenrennen (dreimal) – enttäuschte dabei. Vielleicht sollte man ihn nicht ganz so schnell abschreiben, der Erstauftritt schien mir nicht wirklich als Bewährungsprobe geplant zu sein. Man wird den Weg noch nicht vorzeichnen können.
Soweit meine Bemerkungen zu Köln. Longchamp hat das bessere Programm – aus Zeitgründen werden ich dazu nichts schreiben können. Neben vier Handicaps (incl. Quinte, die gegen 11.00h veröffentlicht wird) sind dort zwei Listenrennen und drei Grupperennen auf dem Programm. Wir haben ein Dutzend Deutsche am Start – auch in den beiden Derby-Vorprüfungen als Gruppe I und II ausgeschrieben, auch das Grupperennen für ältere Pferde über weite 3.100 Meter hat zwei deutsche Asse dabei.
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